Fasnachtbänggä

 


 Nicole Tremp Steiner

Fasnacht 2019


 

Eine kunterbunte Schar! Rund 150 Bänggner Fasnächtler aus verschiedenen Kliggen, aber auch Einzelfasnächtler, haben am 23. Februar 2019 gemeinsam am Umzug in Schaffhausen teilgenommen.

 

In Benken war die Fasnacht kunterbunt

Chesslätä, vorwärts Marsch! Etwas zaghaft, aber mit der gewünschten Wirkung ertönte am SchmuDo-Morgen nach dem sechsten Glockenschlag das Kommando der Ober-Hagazussa. Die hundertköpfige Schar in weisse Nachthemden gekleidete Frühaufsteher setzte sich wie gewohnt zum Fasnachtsbeginn in Bewegung und chessletän die noch dösenden Benkner aus dem Schlaf. Via Halden und Starrberg, weiter ins Rötli, hinaus bis fast in den Giessen und zurück ins Dorf über die Breiten führte der lärmende Umzug. Nach einer kurzen Zwischenverpflegung und dem obligaten Besuch bei der Gemeindepräsidentin gesellten sich die Chessler zu den auf dem Schulhausplatz wartenden Kindern. Als der Motrac mit dem TürggäBuzzi – dank der Aktion „Bring Mais und nimm Eis“ im letzten Herbst war er wieder einmal von prächtiger Statur – dann wenig später unter den Augen zahlreicher Fasnächtler und unter Mithilfe dutzender Kinderhände auf den Balkon des altehrwürdigen Gemeindehauses gehievt wurde, war die fünfte Jahreszeit in Benken definitiv lanciert. 

Päng – uf de Pirsch!

Was der TürggäBuzzi-Aufzug für die Benkner Kinder, ist der Kostümball für die volljährigen Fasnächtler: Der erste grosse Höhepunkt in der kunterbunten Fasnachtswoche. Jäger(meister) und Sammler, Rehe und Bären und alles was sich sonst so im Wald tummelt, genossen einen herrlich unterhaltsamen Abend in der üppig dekorierten Rietsporthalle. Orchestriert wurde das bunte Treiben von Ober-11er Bruno Dönni und Jagdgehilfe Mäse Wespe von ihrem Hochsitz herab, welcher seinen Namen mehr als verdiente. Zur ausgelassenen Stimmung trugen die fetzigen Töne der Schnüffler Guggä Kaltbrunn und der Bänggner Sumpfhüener, die treffenden Verse der „Wäg(g)-Macher“ und der „Soosäbroot“, sowie die Songs der „Schnitte“ und „The Bänggler“ bei. In einem würdigen Moment wurde aber auch inne gehalten und dem verstorbenen Bänggner Fasnachtsurgestein Paul Wissmann, „Pfiifäbuur“ gedacht, welcher nun sicherlich auf einer Wolke über uns das fasnächtliche Treiben beobachtet und die eine oder andere Schnitzelbangg für die bereits gegangenen Tschämpiens und Fasnächtler zum Besten geben wird. Applaudiert wurde ebenfalls den „Wäfüüri“, welche sich nach 12 Jahren „Trulla, trulla, trullalaaa“ bereits im 2018 von der Kostümballbühne verabschiedeten, der Bänggner Fasnacht aber dankenswerterweise noch hinter den Kulissen erhalten bleiben. Auch am 46. Kostümball ging ein neuer Stern am Tschämpien-Himmel auf. In seiner unverkennbaren Art führte Hebam Geri Kühne die Kostümballbesucher an der Nase herum, resp. liess sie der Reihe nach Platz nehmen, bis am Ende unter den 340 Buzzis nur noch Nicole Tremp Steiner, „Valentino“ und engagierte Musikantin in verschiedensten Orchestern und Formationen, im Jagdgebiet stand und zum Tschämpien 2019 gekürt wurde. Der fortissimo Applaus war ihr gewiss! 

Vom „Fädeli-Fritig“ bis zur „Uslumpätä“

Am darauffolgenden Freitag wären die Nachtschwärmer, welche es bis in die frühen Morgenstunden an der Bar des Kostümballs ausgehalten haben, auch froh um ein paar Vitamine gewesen. Doch wie üblich werden am Fädeli-Fritig die Schulkinder mit Orangen der gleichnamigen Hexen versorgt. Die Kids müssen ja auch fit sein, damit sie am Abend anlässlich der Fasnachtsdisco des Jugendteams das Tanzbein schwingen mögen.

Bei trockener Witterung und frühlingshaften Temperaturen standen am Samstagnachmittag die 1’111 Mitwirkenden am Start der Umzugsroute ein und sorgten dafür, dass die zahlreich aufmarschierten Besucher einen kunterbunten Fasnachtsumzug geniessen durften. Auf dem Zentrumsplatz sorgten anschliessend die Guggen für Stimmung und in den Restaurants, Beizli und Bars ging das fasnächtliche Treiben mit Musik, Tanz, Speis und Trank bis spät in die Nacht hinein weiter.


Am Fasnachtsmontag massen sich die älteren Fasnächtler beim Preisjassen im Rössli und die ganz jungen Buzzis beim Tanzen und Spielen anlässlich des Piccoloballs in der Räbliturnhalle. Am Montagabend beim Auftritt der „Schnitte“ und am Dienstag anlässlich der Uslumpätä bei der Darbietung von „The Bänggler“ liessen sich die Bänggner Fasnächtler nochmals kulinarisch und musikalisch verwöhnen.

Der einzige Moment in dieser Fasnachtswoche, welcher nicht urgemütlich und friedlich verlief, erlebte der TürggäBuzzi am Dienstagnachmittag, als er von Tschämpien Nicole in Brand gesteckt wurde. Ansonsten verlief die fünfte Jahreszeit so wie wir es uns „bi üs dähei“ wünschen: Heiter, farbenprächtig, eben „kunterbunt“!

Der 11er Rat dankt allen Helferinnen und Helfer, Kliggen und Gruppierungen.